Die Idee zum Pilgerweg Bad Westernkotten entstand 2021, als die Corona-Pandemie viele Zusammenkünfte schwierig werden ließ.
Dieser Weg ist ein Angebot, an verschiedenen Stationen den Blick auf das eigene Leben, die Natur oder auch Gott und die Welt zu schärfen. Bibelworte, Texte aus der Literatur und Impulsfragen sollen dazu Anregungen geben. Vertiefende Informationen und Gedanken sind über den Scan-Code abrufbar.
Der Weg ist ca. 9 km lang. Die Parkzeit auf dem Kirchplatz ist auf 2 Stunden begrenzt, also besser auf der anderen Seite der Kirche parken.
Die Pfarrgemeinde Bad Westernkotten
Angeregt durch Pilgerwege in den Nachbargemeinden, z. B. in Werl und Rüthen-Kallenhardt, und durch eigene Erfahrungen einiger Gemeindemitglieder, mit den Gedanken des Pilgerns, entstand die Idee zu einem Pilgerweg in Bad Westernkotten. Bei der Überlegung zur konkreten Wegführung war schnell klar, was Bad Westernkotten an schönen und geeigneten Orten zu bieten hat:
Natürlich die Pfarrkirche und „Pastors Garten“, auch die Schäferkämper Wassermühle als Heimatdenkmal und der Kurpark als zentraler Ort der Erholung waren schnell gesetzt. Eine besondere Tradition haben die „Pestlinden“ in unserem Ort, so war klar, dass eine der Linden – die Josefslinde – mit zum Weg gehören muss.
Um dem Weg auch Weite zu geben und die grüne Umgebung unseres Kurortes einzubeziehen, wurden die Standorte im Erwitter Bruch und im Muckenbruch gewählt. Das Pfadfinderhaus kam zuletzt hinzu, um noch eine weitere Facette des Ortes zu präsentieren. Dann erschien der Weg mit gut neun Kilometern Länge lang genug – obgleich es sicher noch andere Standorte zum Innehalten gegeben hätte. So waren letztlich also recht zufällig sieben Stationen entstanden.
Und dann plötzlich die Erkenntnis: Diese Zahl kommt in Zauberversen und Märchen, aber vor allem auch in der Bibel immer wieder vor:
Sieben Tage der Schöpfung, sieben Worte des Heilands am Kreuz, die sieben Bitten des Vaterunsers, die sieben Engel (Tobias 12, 15.), sieben Tugenden, sieben Himmel. Besonders deutlich tritt die Heiligkeit der Zahl in der Offenbarung Johannis hervor in den sieben Engeln (8, 6.), Gemeinden (1, 4.), Siegeln (5, 1.), Posaunen (8, 2.), Fackeln (5, 4.), was auf den siebenarmigen Leuchter im Tempel zu Jerusalem hinweist.
Eine besondere Zahl: Im Mittelalter stand die Sieben in der christlichen Zahlensymbolik für die Gnade, für Ruhe und Frieden, da sie sich aus der Zahl Drei (Dreifaltigkeit) und der Vier (vier Elemente, vier Himmelsrichtungen) zusammensetzt. Sie ist die Addition von drei und vier - von Geist und Seele.
Also genau richtig für unseren Weg!
Demgemäß hat unser Logo sieben Farben, die sich zu einem bunten Kreis zusammenfügen. An jeder Station findet sich eine Farbe als Kennzeichnung, ebenso ist jeweils ein gedanklicher Gegensatz gesetzt, der die Auswahl der Texte und Fragen bestimmt.
Brigitte Schetschok
Der Weg ist mit normalem Schuhwerk (bei Trockenheit auch mit Sandalen) und normaler Kondition gut zu gehen. Man braucht etwa 2-2,5 Stunden reine Gehzeit. Lediglich zwischen Station 2 (Schäferkämper Wassermühle) und Station 3 (Josefslinde) gibt es zunächst einen steilen Anstieg bzw. Treppen und dann einen unbefestigten Weg, den man mit Rollator oder Rollstuhl sicher nicht gut bewältigen kann.
Man sollte stattdessen den auf der Karte zu findenden Alternativweg benutzen: An der Aspenstraße nach links Richtung B1, dann der Straße folgen (Vorsicht, kein Rad- oder Gehweg vorhanden) bis rechts ein Wirtschaftsweg abzweigt, dort einbiegen, man kommt dann direkt zur Josefslinde, Station 3. Der Weg zum Muckenbruch (Forellenweg) kann, wie auch die Wege im Muckenbruch, manchmal matschig sein.
Der Pilgerweg ist auch als Radtour möglich. Es empfiehlt sich dann auch die Alternativstrecke zwischen Station 2 und 3. Im Kurpark ist das Radfahren nicht erlaubt, sodass man schieben muß.
Liebe Mitpilger/innen!
„Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ So betet ein Mann, vielleicht auch eine Frau im Alten Testament den Psalm 31. Die Psalmworte beschreiben ein tröstliches Gefühl, das wir gerade in unseren Tagen gut nachvollziehen können. Wenn wir die Augen für einen kurzen Moment schließen, dann ist es, als wenn wir es mit unserem ganzen Körper spüren. Wenn wir dabei die Füße fest auf den Boden stellen und die Arme ausbreiten, wenn wir einen Moment die Welt um uns vergessen und tief durchatmen, dann spüren wir, wie dieser Satz uns Luft verschafft. Der Raum um uns wird weit, egal wie eng es gerade um uns ist. In den Jahren der Pandemie sind unsere Räume enger geworden. Jeder erinnert sich an die Einschränkungen in unserem Alltag. Offenbar hat auch der Beter des Psalms solche Grenzerfahrungen machen müssen.
Wir möchten auf dem Pilgerweg dazu einladen, den Worten des Psalms nachzuspüren, denn Gott stellt auch uns in die „Weite des Raumes“. Für uns als Pilgerinnen und Pilger eröffnen sich daraus neue Möglichkeiten, einander zu begegnen, miteinander zu gehen, schöne Landschaften und Orte zu entdecken, die Schöpfung mit allen Sinnen wahrzunehmen, zu beten, Zeit zu haben, zur Ruhe zu kommen. Dabei werden wir im Gehen unsere Füße besonders spüren.
Habt daher Acht auf eure Füße! Denn unsere Füße, sie stehen auch für das Vertrauen in uns selbst, stehen in der Erfahrung, Gott als Gegenüber zu erleben, der uns auf allen Wegen trägt und begleiten will. Diese Erfahrung wünschen wir euch, wenn ihr auf dem Weg seid.
(nach Kerstin Pilz, Helga und Karl-Heinz Klaus)
Pastors Garten wurde 2011-2012 zu einer Ruhe-Oase im Herzen des Dorfes umgestaltet. Der Garten, der einst Pastören zur Selbstversorgung und dann als Erholungsraum diente, wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In ihm finden wir am Ende ein Heiligenhäuschen. Dort steht eine Elisabethstatue, die sich einst an der Fassade des Elisabethheims an der Aspenstraße befand. Als dieses Haus verkauft wurde, ging die Statue in den Besitz der Kirchengemeinde über. Elisabeth von Thüringen gilt als Inbegriff der Armenfürsorge und Nächstenliebe.
Von dem Elisabethheiligenhäuschen geht es weiter zu einem Torbogen, dieser stammt vom „Bredenollhaus“. Es stand an der Stelle, wo jetzt die Kirche Sankt Johannes Evangelist steht. Der Torbogen aus dem Jahre 1794 zierte das Haus und das Siedehaus der begüterten Erbsälzerfamilie von Bredenoll. Auch ein Wappenstein der Familie ist dort zu sehen. Dieser Torbogen wurde nach dem Abbruch der Scheune von einem Bauern aus der Nachbarschaft in seine Scheune eingebaut, dem historischen Stück wurde also nicht viel Beachtung geschenkt. Als später auch diese Scheune für Wohnhäuser weichen musste, konnte man bei den Abbrucharbeiten den Torbogen erhalten. Den Nachforschunen und Bemühungen des langjährigen Ortsvorsteher Wolfang Marcus ist es zu verdanken, das der Torbogen 2019 in Pastors Garten wieder einen guten Standort erhielt. Das schlichte Holzkreuz gehört zu einem Dorfrundgang, der an einzelnen Kreuzen in Bad Westernkotten entlang geht.
Der Abschluss dieses Rundgangs ist in Pastors Garten an diesem Kreuz. Texte zu diesem Weg liegen in der Kirche aus. Die massive Jacobus-Figur, die von dem Künstler Axel Kebernik aus Altenbeken gestaltet worden ist, ist ein weiterer Blickfang. Da Bad Westernkotten an dem alten Pilgerweg von Höxter über Dortmund nach Santiago de Compostella liegt, wird der Garten regelmäßig als Ruhe und Anlaufstelle von Pilgern genutzt.
(Anette Sellmann)
Informationen zur Mühle
Die sehenswerte Schäferkämper Wassermühle, inmitten eines malerischen Grundstückes, ist ein technisches Kulturdenkmal. Sie wurde in den Jahren 1747/48 errichtet und 1993/94 vom örtlichen Heimatverein im Zusammenwirken mit der NRW-Stiftung, der Stadt Erwitte und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe umfassend restauriert. Die Schäferkämper Wassermühle ist mit zwei oberschlächtigen Wasserrädern ausgestattet. Um Bach und Wasserrad zu sehen, sollte man unbedingt rechts neben der Mühle auf den kleinen Steg gehen!
Führungen mit Getreide mahlen und Besichtigung der urigen Müllerwohnung finden regelmäßig samstags sowie nach Rücksprache statt. (2€)
Das Mühlenfest an der Schäferkämper Wassermühle ist immer wieder eine runde Sache! Es findet traditionell am Pfingstmontag zum Deutschen Mühlentag statt. Die Heimatfreunde führen von 11 bis 17 Uhr durch das technische Denkmal und präsentieren, wie Korn zu Mehl gemahlen wird. Der Eintritt ist frei.
In der Müllerwohnung kann ein Eindruck vom Wohnen der Müllerfamilie um 1900 gewonnen werden. Für die jungen Gäste sind Spiele vorbereitet. An der Mühle stellen auch mehrere Handwerker alte Handwerkskünste vor. Die Heimatfreunde verwöhnen ihre Gäste außerdem mit einem großen kulinarischen Angebot: Würstchen, westfälische Schnittchen, Kuchen, Kartoffelwaffeln und Getränke.
(Weitere Informationen findet man auf der Internetseite des Heimatvereins Bad Westernkotten.)
Zur Geschichte der Josefslinde
Die Lobetagslinden wurden nach der Pest, von der Bad Westernkotten 1635 betroffen war, in Kreuzform um den Ort herum gepflanzt. Die Josefslinde bildet die Südspitze. Da während der Pest so viele Menschen starben und man sich vor Ansteckung fürchtete, entstand südlich der Linde ein provisorischer Pestfriedhof. Später wurde er nicht mehr genutzt. An den Linden wurden Bildstöcke errichtet, 1699 auch an der Josefslinde.
Das Relief mit Josef und dem Jesuskind ist neuzeitlich. An dieser Stelle wird während der Lobetagsprozession immer der historische Lobetagsbrief verlesen. Der Baum ist hohl, er hat Blitzeinschläge und Astbrüche überstanden. 2021 wurde er radikal zurückgeschnitten. Die Kinder des nahen Wohngebiets nennen ihn „Zauberbaum“.
(vgl. Infotafel an der Josefslinde)
Der Lobetag als Ausdruck der Dankbarkeit
Der Höhepunkt der heimischen Feste ist seit alters her der Lobetag. Am ersten Sonntag nach Mariä Heimsuchung (2. Juli) ziehen die Gläubigen in einer langen Prozession durch den Ort. Der Ursprung des Lobetages geht in das Jahr 1635 zurück. Damals wütete in Westernkotten die Pest. Nur etwa 20 Einwohner überlebten sie. Als Ausdruck ihrer Dankbarkeit entstand der Lobetag.
Das ganze Gedicht „Memento“ von Mascha Kaléko
Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind? …
Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr,
und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt, den eignen Tod, den stirbt man nur,
doch mit dem Tod der andern muss man leben.
(Verse für Zeitgenossen, S. 9)
Auf historischen Karten trägt dieses Gebiet den Namen „Auf dem Bruche“ - besser bekannt als „Erwitter Bruch“. Das Wort „Bruch“ stammt von dem niederdeutschen „Broich“ und bezeichnet sumpfiges, nasses Land. Durch die feuchten Bodenverhältnisse eignete sich der „Erwitter Bruch“ nicht zum Ackerbau. Daher prägen noch heute Weideflächen diese Landschaft.
Die einzelnen Flurstücke sind verhältnismäßig klein und weisen zum Teil noch immer die historischen Grenzen auf. Auch gliedern Hecken, Feldgehölze und Einzelbäume das Gebiet. In der durch große Ackerschläge dominierten Bördelandschaft ist der „Erwitter Bruch“ daher etwas ganz Besonderes. Vor nicht allzu langer Zeit waren die Wege hier noch von zahlreichen alten Kopfweiden gesäumt. Kopfweiden haben sowohl kulturhistorisch als auch ökologisch eine große Bedeutung. Historisch nutzte man die geschnittenen Zweige als Flechtmaterial.
Ökologisch besonders wertvoll ist der hohe Anteil an Totholz in alten Kopfweiden. Das Totholz zieht unzählige Insekten an, Vögel wie der Gartenrotschwanz und der Steinkauz brüten in den Höhlen der alten Weidenstämme. Um hier auch in Zukunft wieder Kopfweiden entstehen zu lassen, wurden 2014 neue Weiden gepflanzt. So ist sichergestellt, dass diese charaktervollen Bäume nicht in Vergessenheit geraten.
(aus der Broschüre: Rund um Erwitte und Bad Westernkotten)
„In der Fremde sein“, so muss das lateinische Wort „peregrinari“ übersetzt werden, von dem sich das Wort „Pilger“ ableitet. Und jeder, der schon einmal allein - und über einen längeren Zeitraum - gepilgert ist, ahnt das: Wo werde ich heute Mittag oder heute Abend sein? Wo kann ich meinen Vorrat an Essen, an Wasser auffüllen? Selbst auf kurzen Wanderungen blitzen solche Gedanken im Kopf auf. „In der Fremde sein, als Fremdling unterwegs sein“, macht deutlich, dass ich die „Welt“ nicht beherrsche, dass die Welt mir nicht gehört!
Jeder Schritt auf dem Weg bedeutet: Ich lasse etwas hinter mir und dadurch erhalte ich etwas Neues! Ich kann nichts festhalten auf dem (Pilger-) Weg meines Lebens. Niemand ist Eigentümer der Welt. Bestenfalls habe ich Anteil an der Welt und der Schöpfung - begrenzt und kurzfristig. Gottes Schöpfung ist ja auch nicht abgeschlossen, sondern ein andauerndes Geschehen: Gott hält die Schöpfung am Leben; von Gott hat sie ihre Schönheit und Fruchtbarkeit, ihre Geheimnisse und auch ihre Bedrohungen. Pilgern in der Welt und in der Schöpfung ist daher das Anerkennen göttlicher Schöpfungskraft und zugleich der Versuch, diesen Weg nachzugehen - mit klarem Blick auf all das, was wir Schönes und Schäbiges, Frohmachendes und Traurigstimmendes entdecken können! Pilgern tut gut.
(nach Pater Dominik Kitta)
Über mehr als tausend Jahre hat die Gewinnung von Salz aus Solequellen das heutige Heilbad Bad Westernkotten geprägt. Die erste Erwähnung der Salzgewinnung in diesem Gebiet stammt aus dem Jahre 700. Die Solequelle vor uns wurde erst 1845 entdeckt. Die sehr ergiebige Quelle besitzt einen Salzgehalt von knapp 8 %. Bis 1949 diente sie hauptsächlich der Salzgewinnung. Eine wichtige Einrichtung zur Salzgewinnung waren die Gradierwerke.
Heute steht ihre heilende Wirkung im Vordergrund. Wenn Sie gleich am Gradierwerk vorbeikommen, atmen Sie tief ein! Die salzhaltige Luft lindert Atembeschwerden und fördert das Wohlbefinden. Das Prinzip eines Gradierwerkes ist einfach: Das salzhaltige Wasser wird auf das Gradierwerk gefördert und über die mit Schwarzdorn (Schlehen) verkleideten Wände geleitet. Dabei verdunstet ein Teil des Wassers, der Salzgehalt in der Sole steigt. Man spricht auch vom „gradieren“ der Sole.
Zur Gewinnung von Salz ließ man die Sole zwei- bis dreimal durchlaufen, bis sie einen Salzgehalt von etwa 20 % aufwies. Das energieaufwändige Sieden der Sole zur Gewinnung des Salzes konnte so stark reduziert werden. Mit der Einstellung der Salzproduktion 1949 in Westernkotten und der Gründung der Solbad Westernkotten GmbH 1950 vollzog sich schließlich die Wandlung des einstigen Sälzerdorfes zum Heilbad. Heute ist Bad Westernkotten ein moderner Badeort mit vielseitigen Gesundheits- und Wellnessangeboten. Die vor Ort verfügbaren Schätze der Natur - die Sole und das Moor - spielen dabei nach wie vor eine wichtige Rolle.
(aus der Broschüre: Rund um Erwitte und Bad Westernkotten)
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
3 Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Ein Pfadfinder ist ein Angehöriger einer internationalen, religiös und politisch unabhängigen Erziehungsbewegung für Kinder und Jugendliche, die Menschen aller Nationalitäten und Glaubensrichtungen offensteht. Ziel der Pfadfinderbewegung ist die Förderung der Entwicklung junger Menschen, damit diese in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen können. Die Westernkötter Pfadfinder stehen in der weltweiten Pfadfindertradition.
Gründer der Weltpfadfinderbewegung ist Lord Robert Baden Powell of Gilwell. Er veröffentlichte 1908 das Buch „Scouting for Boys“, was zur Gründung der weltweiten Pfadfinderbewegung führte, die heute 25 Millionen Mitglieder zählt. Am 7. Oktober 1929 wurde die DPSG in Altenberg gegründet. 1938 wurde sie vom nationalsozialistischen Regime zwangsweise aufgelöst und verboten. Der Wiederaufbau der DPSG nach Kriegsende griff zunächst auf die Inhalte und Methoden der Zeit von 1938 zurück. Gegen Ende der 50er Jahre wurden diese Grundlagen überarbeitet und mündeten dann in der neuen Ordnung des Verbandes, die 1971 in Kraft trat.
Zentraler Punkt dieser Neufassung sind die „Grundlagen unserer Lebensauffassung“, die für das pfadfinderische Handeln Orientierung geben:
Seit nunmehr 50 Jahren gibt es in Bad Westernkotten Pfadfinder. Im Laufe dieser Jahre konnten zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene Erfahrungen in den Gruppen und bei Aktionen machen. Vier altersgetrennte Gruppen - Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadis und Rover - treffen sich regelmäßig, es werden Zeltlager organisiert, ebenso die jährlich stattfindende Salinenkirmes im Kurpark oder die Überbringung des Friedenslichtes. In Gesprächen wird immer wieder deutlich, wie sehr die Zugehörigkeit zu den Pfadfindern Menschen und Leben geprägt und positiv beeinflusst hat.
Während der Zeltlager und Aktionen sammelten sich viele Materialien an, die sorgfältig gelagert werden müssen. 1998 gab es erste Verhandlungen mit der Stadt Erwitte, die dann 2000 das Grundstück bereitstellte, auf dem nun das Pfadfinderhaus steht. Am 27. Mai 2001 wurde das Pfadfinderhaus eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Mit Hilfe vieler freiwilliger Helfer und Helferinnen konnte dieses schöne Haus in relativ kurzer Zeit errichtet werden und dient den Pfadfindern nun als Lagerhaus und Werkstatt für die verschiedensten Aktivitäten.
Am Pfadfinderhaus findet man das Motto: „Allzeit gut Pfad!“. Neben dem Gebäude ist eine Notunterkunft der Stadt Erwitte aufgestellt, Geflüchtete oder Wohnungslose können hier untergebracht werden.
(Elisabeth Hollenbeck)
Zur Pfadfinderbewegung gehörten 2011 weltweit mehr als 60 Millionen Kinder und Jugendliche aus 216 Ländern und Territorien in zahlreichen nationalen und internationalen Jugendverbänden, die im Wesentlichen in zwei weltweiten Dachverbänden zusammengeschlossen waren: der World Association of Girl Guides and Girl Scouts und der World Organization of the Scout Movement. Etwa 300 Millionen Menschen haben bis heute der Pfadfinderbewegung angehört. Nur in fünf Staaten gab es 2016 keine Pfadfinderverbände: Andorra, Volksrepublik China, Kuba, Laos und Nordkorea.
(Wikipedia, Zugriff 28.01.2022)
- jetzt wird’s nass! Wasser ist das wesentliche Element eines jeden Moores.
Niedermoore entstehen, wenn sich in natürlichen Geländemulden über einer wasserundurchlässigen Bodenschicht dauerhaft Wasser staut - wie hier im Auenbereich der am nördlichen Rand des Muckenbruchs fließenden Gieseler. Das Wasser von zwei Quellen und auch häufige Überflutungen durch Hochwasser der Gieseler sorgten dafür, dass es sehr nass war. In dem feuchten Milieu konnten abgestorbene Pflanzenreste nicht abgebaut werden und bildeten über Jahrtausende hinweg (nach der letzten Eiszeit vor etwa 11.000 Jahren) den Moorboden.
Die historische Nutzung des Muckenbruchs steckt bereits im Namen: „Mucken“ sind etwa ziegelsteingroße Torfstücke. Bereits im Mittelalter waren die „Mucken“ als Brennstoffersatz zum Befeuern der Salzsiedepfannen heiß begehrt. Zum Heizen ihrer Häuser stachen die Westernkötter die „Mucken“ noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Nach 1900 erfolgte zunächst eine teilweise Entwässerung des Muckenbruchs mit Hilfe von Gräben. Besonders der damalige Ziegenzuchtverein drängte dazu, da er preiswertes Gras und Heuland für die „Kuh des kleinen Mannes“ im Auge hatte. In den 1960er Jahren forstete man den entwässerten Muckenbruch fast vollständig auf, die Pappeln und Erlen stehen zum Teil heute noch, wenn auch die Stürme der letzten Jahre viele dieser Bäume umgerissen haben. Schon in den letzten Jahrzehnten gab es Bestrebungen zur Renaturierung des Moors.
Erst in jüngster Zeit wurden viele Naturschutzmaßnahmen umgesetzt: Gräben werden gestaut, damit sich das Moor wieder vernässt, Bäume, die nicht in diese Landschaft gehören, werden entfernt, einzelne Wege sind gesperrt, um Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen zu schaffen: die Gelbbauchunke und die Rohrweihe, Röhrichte und Feuchtwälder. So steht der Muckenbruch auch auf europäischer Ebene unter besonderem Schutz (FFH-Gebiet - Flora-Faun-Habitat).
(aus der Broschüre: Rund um Erwitte und Bad Westernkotten und vom Infoschild am Eingang des Muckenbruchs)
Gebet für unsere Erde
Allmächtiger Gott, der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist
und im kleinsten deiner Geschöpfe, der du alles, was existiert,
mit deiner Zärtlichkeit umschließt, gieße uns die Kraft deiner Liebe ein,
damit wir das Leben und die Schönheit hüten.
Überflute uns mit Frieden, damit wir als Brüder und Schwestern leben
und niemandem schaden.
Gott der Armen, hilf uns,
die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde,
die so wertvoll sind in deinen Augen, zu retten.
Heile unser Leben, damit wir Beschützer der Welt sind
und nicht Räuber, damit wir Schönheit säen
und nicht Verseuchung und Zerstörung.
Rühre die Herzen derer an, die nur Gewinn suchen
auf Kosten der Armen und der Erde.
Lehre uns, den Wert von allen Dingen zu entdecken
und voll Bewunderung zu betrachten;
zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind
mit allen Geschöpfen
auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht.
Danke, dass du alle Tage bei uns bist.
Ermutige uns bitte in unserem Kampf
für Gerechtigkeit und Frieden.
(aus: Enzyclica „Laudato si“ von Papst Franziskus)
29.12.2024 (Winterzauber im Kurpark): 10.00 Uhr
09.02.2025 Kinderwagenpilgern 10.00 Uhr
15.03.2025 Sonnenaufgangspilgern 06.30 Uhr, halber Weg, anders herum, Sonnenaufgang möglichst an der Bökenförder Straße)
04.04.2025 Frühlingspilgern 15.00 Uhr
14.05.2025 Pilgern 17.00 Uhr
11.06.2025 15.00 Uhr Rikschapilgern
21.09.2025 Mondscheinpilgern 19.00 Uhr (möglichst alle)
Treffpunkt beim Pilgerschild auf dem Kirchplatz
Am Ehrenmahl 1, 59597 Bad Westernkotten
Immer wieder treffen sich Menschen um auf dem Pilgerweg „Anders gehen“ Anregungen und Auszeiten zu finden.
„Anders gehen“ kann auch zur Teambildung gegangen werden.
Durch die Nutzung des Kartendienstes OpenStreetMap werden u. a. Ihre IP-Adresse und weitere Informationen über Ihr Verhalten auf dieser Website an die Open-Street-Map Foundation weitergeleitet.
Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.